Rademacher und Stellmacher, auch Wagner genannt (kommt aus dem Süddeutschen) waren Handwerker, die sämtliche Holzarbeiten an den Wagen und Ackergeräten anfertigten. Aber auch Leitern, Harken, Zaunzeug und vieles mehr was aus Holz hergestellt werden konnte, erschafften die Rademacher / Stellmacher.
Vor einiger Zeit wurde das um 1879 errichtete Wohnhaus des ehemalige „Schmieds“ der Gemeinde, Süderstraße 26, mit einem neuen Strohdach versehen.
Das Gebäude hat in den fast 130 Jahren seine Außenfassade so gut wie kaum verändert. Es besitzt noch immer die Holzfenster/Türen im alten Stil, allerdings mittlerweile renoviert.
Konservieren von Lebensmitteln war bis in die 50-iger Jahre des letzten Jahrhunderts,eine altbekannte Methode: Es wurde alles eingeweckt, was nicht geräuchert werden konnte - in Weckgläser, Dosen und Tonkrügen, Aspik und ähnliches.
Nun kam wohl aus Amerika, in den frühen 50-igern, das sogenannte „Tiefgefrierverfahren“, eine Errungenschaft der sich die fortschrittlichen Oster-Ohrstedter nicht entziehen konnten. Sparte man doch viel Zeit und natürlich auch Geld.
Auf dem Lande entwickelte sich das Handwerk erst mit Beginn des 19. Jahrhunderts.
Gründe dafür sind: Die Arbeitsteilung auf dem Lande war nicht so weit fortgeschritten wie in der Stadt, denn viele handwerkliche Tätigkeiten wurden auf den Höfen ganz selbständig von den Bauern selbst erledigt.
Der andere Grund war, die Städte wurden vom Staat gestärkt, das Handwerk und somit die städtischen Zünfte zu pflegen.
Das Malerhandwerk hat sich nur sehr wenig verändert im laufe der Jahrhunderte. Hatte man doch in früheren Zeiten sehr wenig Geld zur Verfügung um seine Wohnung zu verschönern. Man legte auch sehr wenig Wert darauf.
In den Akten des Landesarchivs in Schleswig wird eine Schmiede in Oster-Ohrstedt erstmals im Jahre 1733 erwähnt. Der Schmied hieß Thoms Carstens der eine Konzession für die Ausübung seines Berufes erhielt.
Die Maurer und Zimmerer wurden einst als „Huusmaker“ bezeichnet, wobei sie oftmals beide Berufe erlernten.
Jedes der beiden Handwerke gehörte aber einer eigenen Zunft an. Die Maurerzunft zum Beispiel forderte:“ sich fein, züchtig, ehrbar still und friedlich zu verhalten“.
Im dörflichen Alltag war der Schuster nahezu unentbehrlich. Die Arbeit auf dem Feld und im Wald verlangte derbes und kräftiges Schuhwerk. Schuhe und Stiefel wurden mit Pechfaden vernäht und die Sohlen mit feinen Holzstiften versehen.
Die Schneider im ländlichen Raum hatten früher sicherlich keinerlei Probleme mit Stoffauswahl.. Samt und Seide waren für die „breite Masse“ wohl kaum erschwinglich und vom Preis her gesehen, erst recht nicht.. Im Übrigen, webte und schneiderte man in vielen Haushalten selbst. Neue Sachen gab es ohnehin nur selten, denn dass „ Schapptüch“ wurde nur Sonntags zur Kirche oder aber zu Familienfeiern angezogen. Auf der Hose befanden sich dann öfters auch mal mehrere „Flicken“ übereinander, besonders im Kniebereich und am Hosenboden.
Bis zum 01.01.1853 bestand ein sogenannter Mühlenzwang im Herzogtum Schleswig. Bis dahin waren die Oster-Ohrstedter der herrschaftlichen Kornwindmühle (Bockmühle) in Wester-Ohrstedt verpflichtet. Der Zwang besagte, dass jeder Bauer durch Verordnung des Landesherren verpflichtet war, sein geerntetes Getreide nur auf einer ganz bestimmten Mühle mahlen lassen durfte. Es diente der wirtschaftlichen Sicherstellung des Müllers, der die Mühle nur zur Erbpacht übernahm. Dafür zahlte er erhebliche Pacht an das Amt.